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Keto4ever

Neuling
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05. März 2017
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Ich fang' mal gaaaaanz vorne an...
Ich heiße Patrick und bin 32 Jahre alt. Ich verfolge jetzt schon ewig das Forum hier und dachte mir,
ich schreibe Euch mal meine Diät-Geschichte auf.

Zu erst das Wichtigste:
Start der Diät: 15.08.2016 (ja ich weiß das noch sehr genau, es war ein Sonntag und es hat "klick" gemacht, ich weiß bis heute nicht warum aber ich glaube, ich habe mich einfach unwohl gefühlt)

Startgewicht: 106 KG, BMI: 31, Größe: 185cm

Beruflich sitze ich zu 99 % am Schreibtisch vorm PC und habe mich auch in der Freizeit absolut gar nicht bewegt.

Ich fing an, Kalorien zu zählen, ich nahm täglich nicht mehr als 1000 bis 1500 Kcal zu mir.
Ich nutzte dazu einfach eine "Kalorienzählapp", worin ich auch mein Gewicht protokollierte. Grafik kommt später. Die App war ganz nützlich, da so gut wie alle Lebensmittel darin aufgeführt waren und der Gewichtsverlust grafisch dargestellt wird.

Ich achtete nicht darauf was ich zu mir nahm, sondern zählte einfach nur die Kalorien.
KH/Eiweiß/Fett spielte (noch) keine Rolle. Ich habe einfach nur "blind" weniger gegessen.

Ständige Hungergefühle inklusive, fand ich jetzt aber nicht so "schlimm" --> Kopfsache!

Das Ganze ging dann bis Weihnachten, ich befasste mich im Laufe des "weniger Essens" mit Nährwerten und Ernährung allgemein.

Ich fand heraus, was Ketose ist, was wie ich finde, eine sehr große Bildungslücke war bzw. Ernährung allgemein hatte mich weniger interessiert.

Bis Weihnachten 2016, ich fing es auf die harte Tour an.
(obwohl ich bereits knapp 14 KG abgenommen hatte)

Meine Höchstmenge an Kohlenhydraten lag nun bei ~20g/Tag.

Jetzt denkt sicher jeder OH Gott ..Nebenwirkungen der Stoffwechselumstellung aber nein, ich hatte überhaupt keine Probleme damit, bzw. nur Verdauungsprobleme
u. a. ne Woche lang Durchfall, was ich jetzt aber nicht so schlimm fand.

Der Geschmack im Mund veränderte sich auch spürbar aber nicht ins Negative bzw. nicht zu intensiv.
Inzwischen bin ich den dauerhaften "süßlichen" Geschmack im Mund gewohnt.
Zu stinken fing ich auch nicht an, was wohl daran liegt, dass ich vorher (vor der Ketose) auch keinen "besonderen" Körpergeruch an mir hatte. Keine Ahnung ob es einen Zusammenhang gibt.

Meine Nahrung besteht seit Dezember 2016 nur noch aus viel Gemüse, Fleisch, Fisch, Wurst, Eier, Käse, Quark usw. Gewichtet nach Fett/Eiweiß/KH, auch wenn ich "mal mehr" Kohlenhydrate zu mir nehme, bleibe ich in der Ketose, um es ein Bisschen bunter zu machen, hier eine Grafik:




Meine Ketose-Grenze liegt irgendwo zwischen 50 und ~80g KH/Tag,
so genau weiß ich das auch nicht, da ich nicht weiter getestet habe, nachdem ich 3 Tage hintereinander über 50g KH/Tag zu mir nahm und ich immernoch in der Ketose war und es mir dann egal war.
Ich esse ja sowieso unter 20g KH/Tag.

Um ggf. Mangelerscheinungen vorzubeugen, nehme tägl. zusätzlich A-Z Vitamine/Nahrungsergänzung.

Ich bestellte mir auch diese Ketostix, nur aus reiner Neugier, ob da was nachweisbar ist.
Und ja, seit Beginn der Ketose verfärben sich diese Teststreifen.
Mal mehr mal weniger, was natürlich mit der Tageszeit und der Flüssigkeitsaufnahme zu tun hat.

...und da sind wir schon bei der nächsten Veränderung, ich trinke seit Anfang der Diät mind. 2-4 Liter Wasser oder Tee am Tag. Diese Umstellung ging eher leicht, da man ständig das "Durstgefühl" hat.
Ich hatte vorher noch nicht mal ansatzweise 1,5 Liter getrunken (Am Tag).

Was ich noch erwähnen sollte, ich habe sonst keine Krankheiten oder Beschwerden, die "wichtigen" Blutwerte vor der Diät waren teilweise leicht erhöht aber laut Arzt nichts Gravierendes.
Er meinte nur, ich sollte mal ein paar Kilo abnehmen aber mehr auch nicht.

Tjoo hier noch ein paar positive Veränderungen seit Beginn der Ketose.

-Ich brauche weniger Schlaf und bin morgens direkt wach und muss nicht noch 3x den Sleeper drücken ;) .. was aber eher eine Angewohnheit ist/war.

-Ich bin allgemein viel wacher, ich nenn es mal "aufgedrehter" als vorher, diese Leistungssteigerung spüre ich extrem. Vor allem diese Hoch/Tiefs nach der (Kohlenhydrat)Nahrungsaufnahme
sind verschwunden. Was logisch ist, bei keinen großen Blutzuckerschwankungen, da ja die Kohlenhydrate fehlen.




Wenn ich mir so meine Grafik vom Gewichtsverlust anschaue, sieht man eindeutig den Beginn der Ketose.
Zwischen August und Dezember sind Schwankungen des Gewichts nach oben/unten zu sehen, mal habe ich abgenommen und mal wieder ein bisschen zugenommen.

Seit Dezember/Ketose geht die Gewichts-Linie konstant nach unten.

Das ist meine absolute Motivationsgrafik:


Bisher abgenommen: 27 KG


Nächste Änderung in meinem Leben, ...das Laufband wurde endlich geliefert!

Seit Ende März 2017 habe ich mit dem Lauftraining begonnen,
Mo, Mi und Freitags jeweils 30 Min. abwechselnd laufen und gehen mit Max. 80% vom Maximalpuls.
(220 Minus Alter = Max. Puls) (Anfängerlaufplan mit Steigerung und Ziel 30 Min. am Stück Dauerlauf.)

Wie ich finde "läufts" ganz gut :) Motivationsprobleme habe ich eher keine,
genau wie dieses Hungergefühl am Anfang der Diät, es ist alles nur eine Kopfsache!

So, nächstes Thema, Blutzuckerwerte/Ketone in der Ketose.
Seit Anfang April 2017 messe ich -nur aus Neugier/Interesse- täglich meinen Blutzucker bzw. die Ketone im Blut.

Seit knapp 10 Tagen kann ich sagen, dass mein Blutzucker je nach Tageszeit/Nahrungsaufnahme zwischen 60 und 90 mg/dL liegt.

Laut div. Fachpresse und Berichten ist der Wert unter/um 60 mg/dL eine "gefährliche" Unterzuckerung,
was ich jedoch in meinem Fall nicht bestätigen kann,
mir geht es weder schlecht noch habe ich sonstige körperlichen Ausfallerscheinungen oder wie ich es sonst nennen soll. Mir geht es wie schon lange einfach gut.

Zu den Ketonen im Blut kann ich sagen, Schwankungen zw. 0,9 und 2,0 mmol/L

Langzeitmittelwerte bzw. genauere Analysen/Grafiken folgen dann hier noch.

Zum Thema "Übersäuerung des Körpers" kann ich nur sagen, dass der PH-Wert des Urins im normalen Bereich schwankt. Mein Urin riecht süßlich und nur manchmal nimmt man diesen schwachen Acetongeruch wahr.

Da ich seit Beginn der Ketose nicht mehr beim Arzt war, da ich keine Beschwerden oder Ähnliches habe und ich mich gut fühle werde ich aber trotzdem in den nächsten Tagen mal ein großes Blutbild machen lassen. Um den Arzt mal herauszufordern, erwähne ich jedoch vor dem Testergebnis nichts von meiner Ketose. Ich bin zwar kein Arzt aber ich behaupte mal, so lange ich keine Beschwerden oder seltsame körperlichen Veränderungen wahrnehme, ist alles in Ordnung. Oder hatten die Ur-Menschen nach dem Sammeln und Jagen noch Zeit für einen Arzttermin? :)

Zusammenfassend kann ich sagen, ich als Ur-Mensch, der keine Kohlenhydrate (mehr) isst, gehts mir super, ich könnte mir auch vorstellten dauerhaft in diesem Zustand zu bleiben bzw.
sobald ich mein Zielgewicht erreicht habe, wird mein Ziel sein, herauszufinden, wo meine Obergrenze der KH-Aufnahme liegt, Thema "Gewicht halten" nach der Diät. Oder lebe ich dauerhaft ketongen?

Wobei ich es eigentlich nicht mehr als Diät sehe, sondern eher als eine Lebenseinstellung, die mein Leben positiv verändert hat.

Good Bye Kohlenhydrate, Good Bye Zucker, Good Bye Industrie!

So reicht jetzt, ich will ja kein Buch schreiben sondern nur positives zur Ketose berichten.

Updates folgen natürlich, sobald Blutwerte vom Arzt vorliegen, ich schätze mal, dass die Cholesterinwerte erhöht sind aber das werde ich dann hier noch berichten.

Wer noch Fragen/Anmerkungen hat, kann sie gerne stellen !



 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
schöne Geschichte.

Laut div. Fachpresse und Berichten ist der Wert unter/um 60 mg/dL eine "gefährliche" Unterzuckerung,
was ich jedoch in meinem Fall nicht bestätigen kann,
mir geht es weder schlecht noch habe ich sonstige körperlichen Ausfallerscheinungen oder wie ich es sonst nennen soll.
Man hat mal ein nicht ethisch vertretbares Experiment durchgeführt.
Keto adaptierten Leuten wurde viel Insulin injiziert woraufhin der Blutzucker extrem abgesunken ist. Eigentlich bedeutet dies Lebensgefahr und mindestens Koma, aber bei den Keto-Leuten hat sich keine Veränderung im Bewusstsein eingestellt -alles normal und voll ansprechbar.
Ein guter Beweis das Ketone eine super Energieversorgung für das Gehirn sind...
 
@Keto4ever

Ich muss sagen das vieles bei uns beiden fast zeitgleich "Klick" gemacht hat auch wenn ich weitaus fetter war/bin :)
Deine Erfahrungen gleichen sich mit den meinen auch wenn ich weniger kontrolliere und meine Kalorien nicht mehr wirklich festlege.
Wo ich anfangs penibel bei 2100 Kcal täglich liegen wollte ist es heute fast egal was ich esse, langfristig nehme ich 3-5 KG pro Monat ab, satt und genug für mich.
Nur wenn ich mal die Ketose geschmissen habe nahm ich zu, aber auch nur Wasser, denn so schnell es kam, verschwand es auch wieder.

Heute finde ich es blöd das ich am Start der Ernährungsumstellung nicht zum Arzt war und keine Körperanalyse hab machen lassen.
Aber ich futter mir die 74 KG die ich nun abgenommen habe nicht wieder an um noch mal nachzuschaun :)

Ich kann auch deutlich mehr KH essen als nur 20g aber ja, eigentlich ist das Ziel immer die 20g aber wenns mal mehr werden juckt es mich nicht mehr.
Heute sehe ich vieles entspannter als am Anfang, der ganze anfängliche Stress hätte nicht müssen sein.

Was deine Cholesterinwerte angeht bin ich mir nicht sooo sicher.
Ich esse wirklich viel Fett und achte nicht mehr so wild auf gesättigt, ungesättigt, tierisch oder pflanzlich.
Meine Werte sind richtig gut, total im Normalbereich auch wenn ich mir selbst etwas mehr HDL wünschen würde, das liegt quasi nur leicht über der unter Grenze des Normalbereichs :)
Mich würde dein Harnsäurewert interessieren denn du bist ja weit im Normalgewicht, wäre interessant zu wissen ob der Harnsäurewert bei Normalgewicht immer noch so hoch ist wie bei mir mit massiven Übergewicht.

Keto4ever wird sich zeigen, ich kann mir mehr vorstellen, auch Paleo (auch wenn ich Probleme mit der Philosophie habe) oder einfach nur LowCarb wären interessant.
Ich kann halt selber mit Hunger nicht viel anfangen. Wenn ich Heißhunger habe bleibe ich nicht oft standhaft.
Das war der Punkt warum andere Ernährungsformen und ich spreche hier nicht von Diäten weil für mich ist Keto keine Diät :) , bei mir nicht funktionierten.
Ich will nicht da mit leerem knurrenden Magen sitzen und wieder nen Monat magische Kohlsuppe schlürfen oder mit Brigitte nur 1000 Kcal zu mir nehmen.
Ich will satt sein und essen dürfen wenn ich das Bedürfnis dazu habe.

Rund um den 17.04. ist wieder wiegen in der Muckibude, scheiß Ostermontag versaut mir meine Rotation :)
Am 25.04. schau ich dann was meine Haushaltswaage so sagt. Aktuell sieht es wieder gut aus, ich stehe bei 124 KG, es scheinen wieder 3-5 KG zu werden.
Aber jetzt beginnt auch wieder die Zeit der Familienfeiern und Geburtstage zwischen 13.04. und 17.05. , ich weiß nicht ob ich da wirklich 100%ig durchhalte.
Zumal ich jetzt im Sommer immer mal wieder Bock auf Früchte habe.

Meine Oma ist so süß, sie wird am 13.04. 85 Jahre alt und meinte es gäbe Erdbeerkuchen, für mich aber nur Erdbeeren, ohne Zucker :)
Beerenfrüchte dürfte ich ja essen, hat sie gegoogelt mit ihrem iPad :)
Sie versteht es zwar nicht komplett was ich da mache aber sie sieht halt auch den Unterschied.
74 KG weniger fällt halt dann doch iwo auf *lacht*

Wo mein Zielgewicht liegen soll weiß ich nicht. Ich gehe aktuell mehr nach Körperfettanteil.
Ich neige angeblich dazu recht muskulös zu sein, auch wenn ich davon nix sehe, aber da kann man sich schlecht auf ein Gewicht einschießen.
 
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