Mit Low Carb (ca 65g KHs täglich) unfreiwillig in Ketose gelandet

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Ivywii

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Hallo zusammen,

an sich ernähre ich mich schon seit längerer Zeit low carb bzw. habe nur eine moderate KH-Zufuhr. Vor ca. 3 Jahren habe ich industriellen Zucker weggelassen und dann schließlich auch Weißmehlprodukte und zuletzt dann die generelle Aufnahme von KHs beschränkt. Mir geht es damit insgesamt einfach besser und ich schaffe es dadurch, wesentlich mehr Gemüse zu futtern.

Um Weihnachten rum hatte ich dank selbstgebackener Kekse für mehrere Wochen eine recht KH lastige Ernährung und das machte sich schnell auf der Waage bemerkbar. Außerdem hinterließen die Sockenbunde unschöne Quetschmale an meinen Beinen, ich fühlte mich total aufgedunsen. Also vor 3 Wochen wieder die Reißleine gezogen und KHs eingeschränkt. Dauerte 2-3 Tage bis das ganze Wasser wieder aus meinem Körper geschwemmt wurde.

Nun zur eigentlichen Frage:
Nach einigen Tagen bemerkte ich jedoch, dass ich starke Kopfschmerzen bekam, zitterig war, hohen Puls hatte, mir morgens teils auch schwindelig wurde und ich dauerhafte eine latente Übelkeit hatte. Außerdem bemerkte ich beim Sport einen deutlichen Leistungsabfall (Ich mache 4x die Woche für jeweils 1,5 Std Sport, Cardio und leichtes Krafttraining).
Mir kam dann natürlich in den Sinn, dass es die "Keto-Grippe" sein könnte, ABER ich habe täglich 55-75g KHs zu mir genommen, lediglich an 2 Tagen nur 43g. Mit diesen Werten dürfte man doch eigentlich nicht in der Ketose landen, oder? Überall werden doch ganz andere Werte empfohlen, maximal 30-50g KHs pro Tag? Wie passt das zusammen?

Ketostix bestellt und siehe da, 1x dunkel lila (wenig getrunken) und später nach 1,5L Wasser noch knallpink!

Wie kann das sein? Habe ich da einfach nur "Glück" oder gibt es diesen Fixwert von maximal 50g KHs pro Tag eigentlich gar nicht? Ich meine, das Gehirn verbraucht doch am Tag 120g Glucose, oder? Müsste man dann nicht immer in der Ketose landen, wenn man unter dieser Marke bleibt...nur halt eben langsamer??? Oder habe ich da einen Denkfehler?
Schadet mir die Ketose jetzt, wo ich nicht mehr abnehmen möchte? Ich habe meine 2Kg schon verloren, die ich wieder loswerden wollte und möchte mein Gewicht nur halten. Nach dieser Ketogrippe fühle ich mich jetzt als könnte ich Bäume ausreißen, habe auch kien Verlangen mehr nach Süßigkeiten oder KHs und das würde ich natürlich trotzdem gern beibehalten ;)

Danke schon mal für eure Antworten!
 

Sorah

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Hallo Ivywii und herzlich Willkommen hier bei uns!
Außerdem bemerkte ich beim Sport einen deutlichen Leistungsabfall (Ich mache 4x die Woche für jeweils 1,5 Std Sport, Cardio und leichtes Krafttraining).
In diesem Satz steckt deine Antwort verborgen.

Es gibt keine festen Werte, die allgemeingültig sind. Da kann jeder nur für sich austesten, wo die persönlichen Grenzen liegen.
Und deine sind aufgrund des hohen Sportpensums schon gleich deutlich höher als bei einem Couchpotato vergleichsweise.

Das hängt damit zusammen, dass du deine Glykogenspeicher in den Muskeln durch den Sport regelmäßig leerst.
Wenn du dann vorzugsweise nach dem Sport Carbs isst, werden die bevorzugt wieder in die Muskeln transportiert.
Einmal dort eingelagert, stehen sie auch ausschließlich den Muskeln zur Verfügung.
Der übrige Körper muss dann mit dem arbeiten, was bleibt.
Falls das dann auf Dauer zu wenig ist, werden halt Ketone produziert, um daraus Energie gewinnen zu können.

Du bist also gerade in einem äußerst erstrebenswerten körperlichen Zustand.
Den würde ich dann auch gerne beibehalten wollen. :)
 

Sorah

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Übrigens hat die App Cronometer die Option einen Athletic Bonus zu aktivieren.
Außerdem gibt es eine Voreinstellung für relaxed Keto, die sich ziemlich gut für sehr aktive User eignet.
Da müsstest du dann allerdings Tracken, falls du es jetzt noch nicht machst, sowohl dein Essen, wie den Sport.
 

Linea

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Morgen :)
Wie kann das sein? Habe ich da einfach nur "Glück" oder gibt es diesen Fixwert von maximal 50g KHs pro Tag eigentlich gar nicht?
Ich kann Sorah nur recht geben, je mehr Sport du machst um so mehr KH kannst du essen und bleibst/kommst dennoch in Ketose.
An Tageb nit viek Sport sind bei mir 70-80g KH kein Problem, bei meinem normalen Sportpensum sind 60g aber auch ohne Probleme drin.
Ausdauersport, vor allem im hohen Puls bereich leeren die KH Speicher übrigens schneller als Krafttraining. Um da die Muskeln richtig "leer" zu bekommen musst du schon schwer trainieren.
 

tiga

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Ketose ist weder ein anzustrebender Zustand, noch ist es etwas schlimmes.
Gerade im Ausdauersport wirst du, bei gefestigter Ketose dein blaues Wunder erleben. Dabei ist die Ketose absolut förderlich. Beim maximalkrafttraining hingegen eher hinderlich. Wie kommt das?

KH werden in den Muskeln gespeichert und wenn man mal kurzzeitig viel Energie braucht, sind sie auch direkt verfügbar. Darum die hohe Maximalkraft. Da die Menge aber sehr übersichtlich ist, taugt diese nicht für den Ausdauersport. Hier kommen die Ketone ins Spiel. Ketone können praktisch nur im Blut gespeichert werden, wo sie zudem von den Nieren auch wieder ausgefiltert werden. Dafür kann die Leber, wenn sie es gewohnt ist, so lange große Mengen Ketone produzieren, wie Fettvorräte vorhanden sind. Das ist praktisch unbegrenzt. Daher die enorme Ausdauerleistung in Ketose. Man wird zum Duracell-Hasen :D

Die Ketogrippe ist übrigens nur ein Symptom des Zuckerentzugs. Obwohl das Gehirn prima mit Ketonen funktioniert, will es erstmal KHs und wenn es die nicht bekommt, macht es ne Weile auf zickig => Ketogrippe.
Aber auch an diese Umstellung gewöhnt sich das Gehirn und wenn man öfters wechselt, läuft der Wechsel fast unbemerkt und ohne die lästigen Symptome einer vermeintlichen Grippe
 
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